Gemeindeland in Gemeindehand: überparteilicher und unabhängiger Verein – ZVR-Zahl 1505804346
Redaktion: Dipl.-Ing. Leonhard Steiger, Forstwirt & Dr. Werner Lux, Jurist
© 2021– All rights deserved.
Die Agrarlobby agitierte gezielt gegen die Gemeinden und deren Vertreter
Dass die Übertragungen des Gemeindegutes an Agrargemeinschaften auf verfassungswidrigem und gesetzlosem behördlichen Handeln beruhen, wurde von den Höchstgerichten in mehreren Erkenntnissen dezidiert ausgesprochen.
Dennoch war es den herrschenden politischen Akteuren und der Tiroler Agrarbehörde in vielen Gemeinden immer wieder gelungen, durch gezielte Desinformation etlichen Bürgermeistern oder inkompetenten Gemeindevertretern eine Unterschrift zu einer solchen ungesetzlichen Übertragung zu entlocken.
Einmal mehr zeigt sich auch hier, dass sich die Agrarbehörde immer schon als Interessenvertreterin der Agrarlobby verstanden und durchgängig gegen Gemeinden und deren durch die Verfassung geschützten Rechte agiert hat.
Die wenigen sich der ungesetzlichen politischen Agitation widersetzenden Bürger – meist Bürgermeister und Gemeindemandatare – erfuhren harsche Maßreglung seitens der Politmacht und vermochten insgesamt keine Änderung des die Gemeinden schädigenden Systems zu erwirken, zumal bis zum Jahr 1974 der Zugang zu den Höchstgerichten verschlossen war:
Bürgermeister Aloys hatte das Unrecht erkannt und öffentlich darauf aufmerksam gemacht. Seine Hilferufe wurden ignoriert. Selbst nachdem der Verfassungsgerichtshof 1982 die Verfassungswidrigkeit der Enteignungen festgestellt hatte, wurde in Tirol weitergearbeitet wie bisher. Ischgl blieb in Geiselhaft der privilegierten Bauern-Clique und ihrer Erben (so der zutreffende Kommentar in der Zeitschrift ECHO 04/2013 „Der letzte Sündenfall“, Seite 28).
Von dieser den seinerzeitigen Gemeinderepräsentanten von Galtür zu verdankenden Rettung des Gemeindeeigentums am Gemeindegut profitierte im Übrigen auch der designierte Landesparteiobmann der Tiroler ÖVP LR Anton Mattle sowohl als Galtürer Bürger als auch in seinen Funktionen als Vizebürgermeister (1986 – 1992) sowie als Bürgermeister (1992 bis Mai 2021) der Gemeinde Galtür.
Den Versuch von Landeshauptmann Günther Platter und Landesrat Johannes Tratter, diese historische Aufarbeitung zu desavouieren, indem sie Stern in einem Brief an die Bürgermeister Osttirols der Unwahrheit ziehen (siehe Brief Platter-Tratter an die Bürgermeister Osttirols vom 22.06.2012), beantwortete Ulrich Stern mit einem Offenen Brief nachstehenden Inhalts (Hervorhebungen in Kursivschrift und Fettdruck eingefügt):
An alle Bürgermeister im Bezirk Lienz mit der Bitte um Kenntnisnahme
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Sehr geehrter Herr Landesrat!
Gemeindeland in Gemeindehand: überparteilicher und unabhängiger Verein – ZVR-Zahl 1505804346
Redaktion: Dipl.-Ing. Leonhard Steiger, Forstwirt & Dr. Werner Lux, Jurist
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Sehr geehrter Herr/Frau _______,
Der überparteiliche Verein „Gemeindeland in Gemeindehand“ hat die Homepage www.agrarpapers.tirol erstellt, auf der zeitlich geordnet der „größte Kriminalfall Tirols“ (Zitat Georg Willi, Bürgermeister von Innsbruck) dokumentiert ist. Es handelt sich um großflächige verfassungswidrige Eigentumsübertragungen von öffentlichem Eigentum (Gemeindeeigentum) hin zu Agrargemeinschaften. Die eingehenden Recherchen, die sich auf umfangreiche Grundbuchserhebungen des Tiroler Gemeindeverbandes und höchstgerichtliche Erkenntnisse stützen, zeigen grobe Fehlleistungen der Tiroler Agrarpolitik und der Tiroler Agrarbehörde auf und dokumentieren erstmals die erschreckende Dimension der damit einhergegangenen Gemeindeenteignungen.
Eine verfassungskonforme Reparatur dieses untragbaren und gleichheitswidrigen Zustandes ist jederzeit durch ein vom Tiroler Landtag zu beschließendes „Rückübertragungsgesetz“ möglich.
Diese Initiative muss unterstützt werden! Man wird wohl von verantwortungsbewussten Politikern erwarten können, dass sie den derzeit bestehenden verfassungswidrigen Zustand beenden.
Rechtstaatlichkeit und Gleichheit vor dem Gesetz geht und alle an! Helfen auch Sie im Rahmen Ihrer beruflichen Möglichkeiten, die in der Homepage www.agrarpapers.tirol formulierten Forderungen zu unterstützen, um diesen beschämenden verfassungswidrigen Zustand zu beenden.
Mit vorzüglicher Hochachtung,